Kardamom

Ve:sch

Misprints

Gerhard Himmer, bildender Künstler und Grafiker, Designer unserer ersten beiden CDs, »Kompass« und »Trajekt«, präsentiert ab Donnerstag, dem 13. März 2014, seine neuen Gemälde unter dem Titel »Misprints« im Kunstraum Ve.Sch.

Himmer vollzieht mit seinem Material, der Ölfarbe, die suggerierte makellose (An-)Ordnung von digitaler Information empirisch nach. Er arbeitet mit scheinbar präzise gesetzten Strukturen, die jedoch stets gebrochen sind. Seine Kompositionen lassen an digitale Fehler denken, offenbaren bei genauem Blick Zufall und Chaos auf vermeintlich perfekten Oberflächen, die flüchtigen Betrachter_innen gar monochrom erscheinen könnten. Lawrence Weiners Auffassung, in der Kunst gehe es essenziell um die Beziehung zum Materiellen und die inhärente Struktur alles Materiellen sei entropisch, legt Himmer paradoxerweise mit den Mitteln der konkreten Malerei auf das Digitale um.

Er sieht in seiner prozessualen Herangehensweise Ähnlichkeiten zu „einem Drucker, dem gerade eine Farbpatrone im Begriff ist auszugehen und der noch die letzten Anstalten macht, digital zu funktionieren, aber anlog scheitert“. Für Gerhard Himmer sind solcherart entstandene Fehldrucke analoge Geschenke eines digitalen Systems, dessen prätendierte Perfektion im täglichen Gebrauch laufend an ihre Grenzen stößt. Die daraus resultierenden Fehlfunktionen wie eben „misprints“ bilden den Fokus seiner gegenwärtigen malerischen Erkundungen.

Wir freuen uns, im Rahmen dieser Ausstellung auftreten zu dürfen. Mit Gerhard Himmer verbindet uns nicht nur eine lange Freundschaft, sondern auch die Liebe zu Rock, Soul und Funk aus den Sechzigern und Siebzigern, Punk, Hardcore, Indierock aus den Achtzigern und der Hang zum Analogen, zum Zufälligen und Ungeplanten.

Eintritt frei